Interim Management: IT-Projekte werden immer öfter von externen Kräften umgesetzt

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Nachfrage nach Interim Management im Jahr 2021 fast verdoppelt. Mit Blick auf das Jahr 2022 ist die Branche optimistisch.

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Marktprognose 2022

Die Einschätzung der meisten Interim Managerinnen und Interim Manager Mitte des Jahres 2020 hinsichtlich des Folgejahrs waren optimistisch. Bezüglich der Marktentwicklung für das Jahr 2021 haben die befragten Personen die Schulnote von 2,48 vergeben. Die Prognose lautete auf 2,47. In der DACH-Region werden für das kommende Jahr weitere Verbesserungen sowie die Schulnote 2,12 erwartet.

Unterschied Interim Management und Zeitarbeit

Im Gegensatz zu den Zeitarbeitnehmer, welche nicht unbedingt die Selbstständigkeit erreichen wollen und gerne unterschiedliche sowie kurzfristige Projekte annehmen, möchten Interim Manager eine höhere Flexibilität und ein höheres Gehalt erzielen. Hinzu kommt, dass eine Zeitarbeit im Bereich des Interim Managements praktisch undenkbar ist.

Branchenlandschaft mit Verschiebungen

Im Interim Management zählt die Automobilindustrie mit 17 % weiterhin zu den wichtigsten Branchen. Da die Projektanzahl abnimmt, könnte sich dies in naher Zukunft ändern. Aktuell ist die Zuwachsrate im Maschinen- und Anlagenbau sowie beim Handel von Food und Nonfood am größten. Wie erwartet, waren die Bereich Hotellerie und Tourismus im Jahr 2021 nicht an der Front. Dies gilt auch für die übrigen Dienstleistungen sowie die Produktion von Markenartikeln.

IT-Projekte und HR-Einsätze

An der Spitze von Interim-Einsätzen mit 12 % standen 2021 die IT-Projekte, gefolgt von Projekten im HR mit 11 %. Diese waren, im Vergleich zum Vorjahr, weniger gefragt. Ebenfalls abgenommen haben die Anfragen mit jeweils 10 % in der Produktion sowie im Vertrieb und mit 9 % im Controlling. Die Bereiche Einkauf und Materialwirtschaft/Supply Chain verzeichneten mit 8 % und 6 % die stärksten Rückgänge. Zuwachs gab es mit 6 % in der Forschung und Entwicklung sowie im Marketing mit 5 %.

Einsatzgründe

25 % der Einsätze waren für klare Projekte, 24 % kamen in den Bereichen Sanierungen und Restrukturierungen zustande. 23 % an Interims-Einsätzen sind für die Überbrückung einer Vakanz gebucht worden. 19 % Buchungen gab es zur Abdeckung als zusätzlicher Bedarf im Management und 5 % beim Gesellschafterwechsel.

Der Fachkräftemangel ist weiterhin sehr präsent. Für eine Studie der Forsa im Auftrag von Xing E-Recruiting wurden über 2.500 Beschäftigte und 200 Personalentscheider befragt. Das Ergebnis zeigt, dass in der DACH-Region jeder zweite Arbeitgeber bei der Rekrutierung von Personal Probleme bekundet.

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Remote Work

38 % waren in der Teilverantwortung der zweiten Führungsebene, 35 % auf der ersten Führungsebene mit Gesamtverantwortung tätig. 27 % hatten einen Einsatz als Projektverantwortliche. Durchschnittlich sind in der DACH-Region 45 Tage remote gearbeitet worden.

Frauenquote im Interim Management

Mit einem Gesamtanteil von 11 % sind Frauen weiterhin unterrepräsentiert. Anlass zur Hoffnung für eine baldige Änderung gibt die Altersverteilung. Der Frauenanteil in jüngeren Arbeitsklassen zeigt sich teilweise bereits bei deutlich mehr als 50 %.

Return on Invest

Der Return on Invest bleibt trotz der Marktveränderung durch die Pandemie hoch. Gemäß Schätzungen beträgt der ROI bei einem Fünftel der Projekte das Zehnfache des Aufwands und bei einem weiteren Fünftel hat er sich verdoppelt.

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