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Zeitarbeitsfirma

Zeitarbeitsfirma – was ist das eigentlich

zeitarbeitsfirma einleitung

Eine Zeitarbeitsfirma bietet sowohl Arbeitnehmern als auch Arbeitgebern tolle Möglichkeiten. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, qualifizierte Mitarbeiter an passende Unternehmen zu vermitteln und somit Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammenzuführen. Die Dauer des Arbeitseinsatzes ist dabei jedoch begrenzt, was ebenfalls beiden Parteien zugutekommt. Viele Unternehmen haben einige Stellen nur kurzzeitig zu besetzen und gehen mit der Einstellung eines neuen Mitarbeiters immer ein großes Risiko ein. Beauftragen sie jedoch eine Zeitarbeitsfirma, so bringt ein neuer Mitarbeiter wesentlich weniger Verpflichtungen mit sich als die Einstellung eines neuen Stammmitarbeiters. Die zu erledigenden Aufgaben im Unternehmen werden trotzdem zuverlässig von einem qualifizierten Mitarbeiter ausgeführt.

Der Arbeitnehmer erfährt durch den kurzzeitigen Einsatz keine Nachteile, da er einen festen Job bei der Zeitarbeitsfirma hat. Diese vermittelt ihm regelmäßig neue Arbeitseinsätze, sodass er sich auf ein regelmäßiges Einkommen einstellen kann. Darüber hinaus kümmert sich eine Zeitarbeitsfirma sowohl um die Anliegen der Mitarbeiter, als auch der Kundenunternehmen.

In dem folgenden Beitrag erhalten Sie alle relevanten Informationen rund um das Thema Zeitarbeitsfirma. Sie erfahren unter anderem, wie eine Zeitarbeitsfirma arbeitet, was ihre Aufgaben sind und worauf Sie bei einer Zeitarbeitsfirma achten müssen.

Was für Zeitarbeitsfirmen gibt es

Zeitarbeitsfirmen gibt es heutzutage in nahezu allen Branchen. Auch die Qualifikationsstufe der Mitarbeiter ist bei Zeitarbeitsfirmen mittlerweile sehr variabel. Es gibt sowohl Zeitarbeitsfirmen, die angelernte Arbeitnehmer oder Berufseinsteiger vermittelt, als auch Zeitarbeitsfirmen, deren Hauptaufgabe darin besteht, hoch qualifizierte Fach- und Führungskräfte zu vermitteln. Vor allem in handwerklichen Bereich werden Zeitarbeitskräfte häufig gesucht, doch auch im Bürobereich findet dieses Beschäftigungsmodell vermehrt Anwendung.

Die Zeitarbeitsfirmen unterscheiden sich darüber hinaus dahingehend, wie vielfältig das Vermittlungsspektrum der Zeitarbeitsfirma ist. So gibt es große Zeitarbeitsfirmen, die berufsübergreifend Stellen vermitteln. Das bedeutet, dass in einer Zeitarbeitsfirma Arbeitnehmer mit verschiedenen Berufen und Qualifikationsstufen arbeiten können.

Gerade kleinere Zeitarbeitsfirmen haben sich jedoch auf eine bestimmte Berufsgruppe oder Branche spezialisiert. Bei diesen arbeiten also nur Mitarbeiter, die einen bestimmten Beruf ausüben möchten.

welche zeitarbeitsfirmen gibt es 1

Zeitarbeitsfirma vermittelt auch Arbeitskräfte ohne Qualifikation

Andere Zeitarbeitsfirmen vermitteln Arbeitskräfte, die ohne jegliche Ausbildung oder Qualifizierung kommen und auf diese Weise einen schnellen Berufseinstieg schaffen möchten. Hinsichtlich der Bedingungen und des Beschäftigungsmodells unterscheiden sich die Zeitarbeitsfirmen jedoch nicht. Es gibt feste Regeln und Gesetze, die eine Zeitarbeitsfirma stets befolgen muss, um in dieser Branche tätig zu sein. Somit unterscheiden sich die verschiedenen Firmen nur hinsichtlich ihrer Größe und ihrer Branchenspezifität – nicht aber in der Art und Weise, wie sie arbeiten.

Was für Aufgaben hat eine Zeitarbeitsfirma

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Das Wort „Zeitarbeit“ ist in Deutschland eher negativ behaftet. Dabei bietet es mehr Vorteile, als Nachteile und wer ehrlich Arbeit sucht oder gutes Personal benötigt, wendet sich an Zeitarbeitsfirmen. Zeitarbeitsfirmen sind eine Art Schnittstelle zwischen Arbeitssuchenden und Unternehmen auf Personalsuche. Sie sind auch als Personaldienstleister bekannt und dieser Begriff umfasst sehr viele Aufgabenbereiche. Zum einen vermitteln Zeitarbeitsfirmen Arbeitnehmer an Unternehmen, die eine Stelle besetzten wollen und qualifiziertes, kompetentes Personal suchen.

Zeitarbeitsfirmen bringen Arbeitnehmer und Arbeitgeber zusammen und stellen Kontakte her. In der Regel treten Unternehmen an diese Dienstleistungsunternehmen heran, wenn sie auf Personalsuche sind. Die Zeitarbeitsfirma inseriert dann die gewünschte Stelle und rekrutiert mögliche Bewerber. Diese werden auf ihre Eignung überprüft und die Zeitarbeitsfirma trifft eine Art Vorauswahl für den Auftraggeber.

Arbeitnehmerüberlassung vs. Vermittlung

Bei der Zeitarbeit wird in zwei Sparten unterteilt: die Arbeitnehmerüberlassung (im Volksmund „Zeitarbeit) sowie die Vermittlung. Bei der Arbeitnehmerüberlassung wird Personal „ausgeliehen“, das heißt, temporär einem Unternehmen überlassen. Hierbei ist der Arbeitnehmer fest und meist unbefristet bei der Zeitarbeitsfirma angestellt. Auch Gehalt und Urlaubstage werden über die Zeitarbeitsfirma und den gemeinsamen Arbeitsvertrag abgewickelt. Hieraus entwickelte sich auch der Begriff „Zeitarbeit“. Ein Arbeitnehmer wird zeitlich begrenzt an Unternehmen vermittelt und dort eingesetzt. Bei der Vermittlung kommt es zu einem Vertragswechsel und der Arbeitnehmer wird vom Unternehmen eingestellt.

Hierbei wird der Bewerbungsprozess und die Suche nach passendem Personal von der Zeitarbeitsfirma übernommen, eingestellt wird der Arbeitnehmer dann direkt beim Auftraggeber, nicht über die Zeitarbeitsfirma. Das eine schließt das andere aber nicht aus. Aus einer Arbeitnehmerüberlassung kann immer auch eine Übernahme werden. In dem Fall erhält die Zeitarbeitsfirma eine Provision für die Direktvermittlung.

Eine Dreieckskonstellation, die sich lohnt

Auf dem gesamten Weg vermitteln Zeitarbeitsfirmen zwischen Bewerber und Unternehmen, sind Mediatoren und Berater für beide Parteien. Bewerber finden über Zeitarbeitsfirmen oft eine Arbeit und können eine Karriere starten oder fortsetzen. Unternehmen profitieren von Zeitarbeitsfirmen, indem sie bei der Suche und beim Einsatz von passendem Personal unterstützt werden. Die Dreieckskonstellation bietet sowohl Vorteil für Bewerber, als auch für Unternehmen.

Vorteile von Zeitarbeit für Bewerber

Arbeitnehmer werden bei Eignung bei der Zeitarbeitsfirma fest eingestellt, meist auch unbefristet. Das sichert ihnen ein sicheres Einkommen. Durch die Bezahlung über den Tarifvertrag DGB/BAP sind auch Kündigungsschutz, Urlaubsanspruch und die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall abgedeckt. Ein Arbeitsvertrag mit einer Zeitarbeitsfirma bietet keinerlei Nachteile im Gegensatz zu direkten Einstellungen über „normale“ Unternehmen. Viele Arbeitnehmer schreckt die nötige Flexibilität bei der Zeitarbeit ab. Aber wechselnde Einsätze, die temporär in verschiedenen Unternehmen stattfinden können (aber nicht müssen), bieten auch Chancen.

So können Arbeitnehmer weitere Berufserfahrungen sammeln und Kontakte für die Zukunft knüpfen. Vor allem für Berufsanfänger oder Langzeitarbeitslose ist das eine große Möglichkeit, Fuß im Berufsleben zu fassen und (zurück) in den Beruf zu finden. Zudem sparen Arbeitssuchende viel Zeit. Sie schreiben lediglich eine Bewerbung oder bewerben sich direkt vor Ort bei der Zeitarbeitsfirma. Diese übernimmt dann die Vermittlung an Unternehmen. Zeitarbeitnehmer sind auch gesetzlich abgesichert. Durch das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz wird Ausbeutung von Arbeitnehmern entgegengewirkt. Auch der gesetzliche Kündigungsschutz ist Bestandteil dieses Gesetzes. Das betrifft auch Zeiten, in denen es eventuell keine Einsätze gibt. Der Lohn wird weiter gezahlt. Bei beidseitigem Interesse zwischen Arbeitnehmer und Unternehmen ist auch eine Übernahme möglich. Somit kann die Zeitarbeit auch als Sprungbrett und Karriereleiter fungieren.

Vorteile von Zeitarbeit für Unternehmen

Unternehmen profitieren von Zeitarbeitsfirmen ebenfalls in vielerlei Hinsicht. Heutzutage müssen Unternehmen oft flexibel sein und temporären Umstrukturierungen standhalten. Vorübergehende Personalengpässe, beispielsweise durch saisonale Auftragsspitzen oder längere Ausfälle (Elternzeit, Arbeitsunfähigkeit) fördern oft die Notwendigkeit, schnell gutes Personal einzustellen. Zeitarbeitsfirmen unterstützen Unternehmen bei der schnellen und effizienten Suche nach passendem Personal, auch für temporäre Einsätze.

Unternehmen können den Zeitarbeitsfirmen mitteilen, welches Personal gesucht wird und welche Qualifikationen notwendig sind. Die Zeitarbeitsfirma begibt sich auf die Suche oder hat bereits passende Bewerber im Bewerberpool. Das spart den Unternehmen viel Zeit und auch Geld. Zudem bleiben Unternehmen durch diese Unterstützung wettbewerbsfähig und flexibel genug, auch bei saisonalen Schwankungen.

Zeitarbeitnehmer bringen zudem frischen Wind und neues Know-How mit ins Unternehmen. Hierbei kann jeder von jedem lernen. Die meisten Zeitarbeitsfirmen bieten auch die Übernahme für passende Arbeitnehmer an, so dass sich erst in Ruhe beschnuppert werden kann, ohne dass für eine Seite Nachteile entstehen können. Unternehmen zahlen an Zeitarbeitsfirmen in der Regel lediglich die tatsächlich gearbeiteten Stunden der Leiharbeiter, wodurch sie auch vorab schon sehr gut kalkulieren und planen können. Gute Zeitarbeitsfirmen vermitteln zudem sowohl Hilfskräfte, als auch Fachkräfte.

Fazit

Zeitarbeit hat oft (leider) ein viel zu schlechtes Image. Dabei hat diese Möglichkeit der Arbeit so viele Vorteile, wie man sehen kann. Arbeitnehmer und Arbeitssuchende haben die Möglichkeit, schnell und auch kurzfristig in Arbeit zu kommen. Und entgegen vieler Vorurteile, sieht die Beschäftigung über eine Zeitarbeitsfirma im Lebenslauf sehr gut aus. Denn es kann auch eine Überbrückung sein, bis der nächste Job gefunden ist und große Lücken im Lebenslauf treten gar nicht erst auf. Sowohl für Unternehmen als auch für Leiharbeiter bringt die Zeitarbeit aber vor allem den Vorteil, dass man über einen Dritten (die Zeitarbeitsfirma) zusammenkommt, voneinander lernt und im besten Fall auch aneinander wächst.

Berufserfahrungen können genauso gesammelt werden, wie Erfahrungen im zwischenmenschlichen Sinne. Für viele Arbeitnehmer ist die Zeitarbeit eine Art Sprungbrett, eine Chance und Möglichkeit, eine zufriedenstellende, feste Anstellung zu finden. Auch Zeitarbeitsfirmen stellen ihre Bewerber meistens nicht nur fest, sondern auch unbefristet ein. Viele Unternehmen stellen Personal erst einmal befristet ein und verlängern diese Befristung lediglich, bis es gesetzlich nicht mehr anders geht. Und was viele auch nicht wissen: Zeitarbeiter sein, heißt nicht, weniger zu verdienen. Ganz im Gegenteil. Bei der Zeitarbeit gibt es eine Lohnuntergrenze, die den gesetzlich festgelegten Mindestlohn übersteigt. Daher ist der Zeitarbeit Mindestlohn im Gegensatz zum Gesetzlichen bis heute (Stand April 2022) konstant höher. Zudem wird nach Tarif bezahlt und es kommt nicht selten zu attraktiven Branchenzuschlägen.

Seit 2017 gibt es auch die Regelung des sogenannten Equal Pay. Hierbei ist festgesetzt, dass der Leiharbeiter nach spätestens 9 Monaten denselben Stundenlohn erhält, wie die Stammbelegschaft des jeweiligen Unternehmens, in dem er tätig ist. Man sieht, es gibt zwar zahlreiche Vorurteile gegen Zeitarbeit, aber wer sich einmal richtig damit beschäftigt, wird sehen, wie positiv diese Arbeitsform eigentlich ist.

Was versteht man unter einer Zeitarbeitsfirma?

was versteht man unter zeitarbeitsfirmen

Bei einer Zeitarbeitsfirma handelt es sich um ein Unternehmen, das Mitarbeiter an sogenannte Kundenunternehmen vermittelt. Der Begriff Zeitarbeitsfirma kommt von dem Aspekt, dass die Arbeitnehmer hier nur „auf Zeit“ tätig sind. Damit ist jedoch nicht gemeint, dass der Mitarbeiter nur einen befristeten Arbeitsvertrag bekommt und die Zeitarbeitsfirma zeitnah wieder verlassen muss. Stattdessen ist hiermit gemeint, dass der Mitarbeiter nur für eine bestimmte Zeit bei einem der Kundenunternehmen eingesetzt wird und danach die Firma wechselt.

Eine Zeitarbeitsfirma ist also eine Art Leihunternehmen für verschiedenste Branchen und Unternehmen. Es gibt viele Firmen, die nur zeitweise Stellen zu besetzen haben und deshalb keine neuen festangestellten Mitarbeiter anwerben möchten. Diese können sich dann mit einer sogenannten Zeitarbeitsfirma in Verbindung setzen und einen passenden Mitarbeiter „ausleihen“. Der Mitarbeiter ist dann für einen im Vorhinein festgelegten Zeitraum für das Unternehmen tätig. Er erfüllt in dieser Zeit die ihm aufgetragenen Aufgaben im Unternehmen, obwohl er eigentlich bei der Zeitarbeitsfirma angestellt ist. Das bedeutet, dass der Arbeitnehmer sehr wohl einen festen Arbeitsvertrag hat – jedoch nicht beim Kundenunternehmen, sondern bei der Zeitarbeitsfirma, die ihn an das Kundenunternehmen „verleiht“.

Zeitarbeitsfirma für Urlaub, Lohnfortzahlung und Sozialversichung zuständig

Aus diesem Grund ist die Zeitarbeitsfirma auch für alle Belange des Mitarbeiters zuständig. So muss sie beispielsweise im Krankheitsfall Lohnfortzahlungen vornehmen. Auch bezahlter Urlaub muss von der Zeitarbeitsfirma übernommen werden und nicht zuletzt zahlt diese auch alle verpflichtenden Sozialversicherungsbeiträge für den Arbeitnehmer. Die Übernahme durch ein Kundenunternehmen ist bei diesem Modell jedoch nicht ausgeschlossen. Durch die Zusammenarbeit auf Zeit haben Kundenunternehmen und Arbeitnehmer die Chance, sich unverbindlich kennenzulernen. Wenn das Unternehmen wünscht, dass der Mitarbeiter auch über die Zeit des Einsatzes hinaus für das Unternehmen tätig ist, so kann sie den Mitarbeiter übernehmen. Selbstverständlich müssen dafür alle Parteien einverstanden sein. Nicht zuletzt erhält die Zeitarbeitsfirma eine bestimmte Ablösesumme. Der Mitarbeiter wird dann zum Stammmitarbeiter des jeweiligen Unternehmens. Auf diese Art und Weise schaffen viele Arbeitnehmer den Einstieg oder auch Wiedereinstieg ins Berufsleben, während Unternehmen die Möglichkeit haben, potentielle Mitarbeiter bis ins kleinste Detail kennenzulernen, bevor sie diese als festangestellte Mitarbeiter übernehmen.

Die abschließende Übernahme eines Mitarbeiters ist jedoch in einer Zeitarbeitsfirma keinesfalls als feste Regel vorgesehen. Sie stellt lediglich eine Möglichkeit für Arbeitnehmer und Leihunternehmen dar, entspricht jedoch nicht dem eigentlichen Modell. Dem klassischen Beschäftigungsmodell nach werden Mitarbeiter regelmäßig an neue Kundenunternehmen verliehen. Dadurch erhalten sie die Möglichkeit, in verschiedenste Unternehmen oder Branchen herein zu schnuppern und sich an einem abwechslungsreichen Arbeitsalltag zu erfreuen.

Was verdient eine Zeitarbeitsfirma

Der Arbeitnehmer hat ein festes Arbeitsverhältnis mit der Zeitarbeitsfirma. Hier gelten die tarifvertraglichen, arbeitsvertraglichen und gesetzlichen Arbeitnehmerrechte. Darüber hinaus unterliegt das Arbeitsverhältnis wie jedes andere Arbeitsverhältnis auch dem sogenannten Kündigungsschutz und der Arbeitgeber hat gewisse Sozialleistungen für den Arbeitnehmer zu zahlen. Weiter fallen neben den üblichen Kosten bei einer Firma in der Zeitarbeit selbstverständlich auch die Kosten für die Vermittlung an sich an.

Zeitarbeitsfirma – Kalkulationsschema

Die Firma, die den Arbeitnehmer entleiht, bezahlt diesen nicht auf direktem Wege. Stattdessen bezahlt das Kundenunternehmen die Zeitarbeitsfirma, welche von den Kundengehältern wiederum einen gewissen Teil an die Mitarbeiter als Entlohnung ausschüttet. Dabei müssen also zahlreiche Faktoren kalkuliert werden und natürlich stellt sich hier auch die Frage, wie viel eine Zeitarbeitsfirma eigentlich an ihren Mitarbeitern verdient. Meistens erfolgt die Berechnung anhand eines Kalkulationsschemas, das alle wichtigen Faktoren mit einbezieht. So erhält das Unternehmen die Entleihgebühr für den Entleih-Betrieb, womit auch der eigene Ertrag ersichtlich wird. Nach dem Kalkulationsschema des Instituts erfolgt eine solche Berechnung folgendermaßen:

Stundensatzkalkulation Beispiel

BezeichnungKosten
Entleihgebühr14,00 €
Bruttostundenlohn des Zeitarbeitnehmers6,50 €
Anteil der Sozialversicherung für den Verleiher1,34 €
Sonstige Kosten (z.B. Lohnfortzahlungen bei Urlaub oder Krankheit des Mitarbeiters)1,63 €
Interne Kosten (z.B. Personalkosten für interne Büro-Mitarbeiter)3,69 €
Beispiel einer Stundensatzkalkulation

Dieses Rechenbeispiel zeigt, dass der Bruttostundenlohn des Verleihers bei etwa 2,0 liegt. Wird der Stundenlohn dann mit dem Kalkulationsfaktor multipliziert, dann erhält man die Leihgebühr für den jeweiligen Betrieb. Die errechnete Gebühr kann in manchen Fällen jedoch auch abweichen, zum Beispiel wenn für den Einsatz spezielle Arbeitskleidung erforderlich ist. Im Grunde genommen kann man von Kalkulationssätzen von 170 bis 190 % Provisionsaufschlag ausgehen.

Den Beitrag für Lohnfortzahlungen, Renten- und Krankenversicherung zahlt hier die Zeitarbeitsfirma. Der Anteil wird dabei meistens folgendermaßen geregelt:

VersicherungAnteil
Rentenversicherung9,35 %
Krankenversicherung7,4 %
Arbeitslosenversicherung1,5 %
Pflegeversicherung1,275 %
Gesetzliche Unfallversicherung1,6 %
Berechnung Anteil Zeitarbeitsfirma Beitrag Versicherungen

Wer zahlt die Zeitarbeitsfirma

Im Prinzip werden die Zeitarbeitsfirmen selbst von den Firmen bezahlt, welche die Mitarbeiter ausleihen. Diese zahlen dem Zeitunternehmen einen Stundenverrechnungssatz. Von diesem Betrag wird dann auch der Lohn für die jeweiligen Mitarbeiter, sowie sämtliche Sozialversicherungsbeiträge und andere laufende Kosten bezahlt. Auch interne Mitarbeiter der Zeitarbeitsfirma, wie beispielsweise Bürokräfte, müssen von diesem Geld ihr Gehalt beziehen. Darüber hinaus geht ein gewisser Betrag auch an die Berufsgenossenschaft. Außerdem muss jedes Zeitarbeitsunternehmen gewisse Rücklagen bilden, um die Mitarbeiter auch dann bezahlen zu können, wenn diese aktuell keinen Einsatz haben. Muss ein Mitarbeiter nach dem Beenden eines Einsatzes in einem Kundenunternehmen einige Tage überbrücken bis er bei einem neuen Unternehmen anfängt, so muss er auch in dieser Zeit entlohnt werden. Zuständig ist in diesem Fall dann das Zeitarbeitsunternehmen.

Zahlung bei Krankheitsfall oder Urlaub

Auch im Krankheitsfall und an Urlaubstagen muss eine Lohnfortzahlung von Seiten der Zeitarbeitsfirma gewährleistet sein. Was im Anschluss noch übrig bleibt ist der Bruttogewinn, den das Zeitarbeitsunternehmen noch versteuern muss. Dennoch lohnt sich eine Zeitarbeitsfirma, da die Firmen, welche die Zeitarbeiter einstellen, einen attraktiven Betrag zahlen. Für einen Facharbeiter sind es nahezu 20 € pro Stunde. Würde das Unternehmen selbst einen Facharbeiter fest einstellen, so würde dieser in etwa zwölf Euro pro Stunde brutto verdienen. Hinzu kämen hier noch die Sozialversicherungsbeiträge mit einem Anteil von rund 20 %. Der Firma würden dann also Lohnkosten in Höhe von 14,40 € pro Stunde entstehen. Lohnfortzahlungen bei Urlaub und Krankheit kämen hier noch hinzu.

Zusätzliches Urlaubs- oder Weihnachtsgeld

Nicht selten wird auch ein zusätzliches Urlaubs- oder Weihnachtsgeld gezahlt. Dieser Rechnung nach kostet ein Mitarbeiter schnell über 20 € die Stunde, womit Firmen, welche ihre Mitarbeiter von Zeitarbeitsunternehmen beziehen, Geld gespart haben. Darüber hinaus können die Unternehmen die Mitarbeiter jederzeit wieder abmelden. Kündigungsfristen und andere Herausforderungen bleiben einem Unternehmen also gespart. Bei Engpässen, wie beispielsweise geringer Auftragslage oder Ähnlichem können die Zeitarbeiter einfach wieder aus der Firma entlassen werden und belasten diese nicht finanziell. Die fest angestellten Mitarbeiter müssen dagegen weiterhin ihren Lohn bekommen, ganz egal, wie die wirtschaftliche Lage der Firma ist. Aus diesem Grund ist es für viele Firmen attraktiv, Zeitarbeiter einzustellen. Die Zeitarbeitsfirmen können deshalb alle ihre Kosten mit dem erhaltenen Betrag der Kundenunternehmen begleichen und erzielen zusätzlich noch einen Brutto-Gewinn.

Wie viele Zeitarbeitsfirmen gibt es in Deutschland?

zeitarbeitsfirmen in deutschland

Die Anzahl der Zeit Arbeitsunternehmen in Deutschland ist groß. Im Jahr 2019 waren rund 49.700 Betriebe in Deutschland gemeldet, die im Bereich der Zeitarbeit tätig waren. Manche dieser Betriebe waren dabei jedoch auch in anderen Sparten der Beschäftigung, wie beispielsweise der Personalvermittlung tätig. Rund 11.500 Betriebe fokussierten sich jedoch ausschließlich auf die Arbeitnehmerüberlassung im Rahmen der klassischen Zeitarbeit. Bei etwa 20 % der Zeitarbeitsfirmen handelte es sich um Unternehmen, deren Betriebsgröße zwischen eins und neun und 55 – 99 Mitarbeitern lag.

Kann man sich bei mehr als einer Zeitarbeitsfirma anmelden?

Bei einer Zeitarbeitsfirma handelt es sich im Grunde genommen um ein ganz normales Unternehmen, in welchem Mitarbeiter die gleichen Arbeitsbedingungen haben, wie in anderen Unternehmen auch. Selbstverständlich können Sie sich bei mehreren Zeitarbeitsfirmen bewerben, sofern Sie Interesse an einer Tätigkeit als Zeitarbeiter haben. Fest eingestellt können Sie in aller Regel jedoch nur bei einer Zeitarbeitsfirma sein. Genau wie in allen anderen Branchen und Unternehmen, so haben die meisten Menschen einen festangestellten Job, der alles abdeckt. Mit diesem Job sind sie dann gemeldet, weshalb auch die Sozialversicherungsbeiträge mit diesem Job in Verbindung stehen.

An dieser Stelle ist jedoch anzumerken, dass es auch in der Zeitarbeit verschiedenste Beschäftigungsmodelle bezüglich des Arbeitsumfangs gibt. So sind Zeitarbeiter nicht immer in Vollzeit angestellt, sondern können durchaus auch einen Teilzeitjob wahrnehmen. Die Regel ist das aber nicht.

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Warum haben Zeitarbeitsfirmen einen schlechten Ruf?

Zeitarbeitsfirmen haben in der Regel einen eher schlechten Ruf. Dieser hat sich in den letzten Jahren jedoch in eine positive Richtung entwickelt, womit das Image von Zeitarbeitsfirmen längst nicht mehr so schlecht ist wie noch vor einigen Jahren.

Die Ursache des eher schlechten Images ist dabei nicht selten in zahlreichen Missverständnissen zu finden.

So wissen einige Menschen gar nicht, welchen Regeln und Gesetzmäßigkeiten Zeitarbeit unterliegt und welche Chancen dieses Beschäftigungsmodell sowohl Unternehmen als auch Arbeitnehmern bietet.

Gleichzeitig ist es aber auch nicht zu verleugnen, dass es unter den Zeitarbeitsfirmen schwarze Schafe gibt. Diese gibt es in jeder Branche und sie können das Image der gesamten Branche in ein schlechtes Licht rücken. So gibt es beispielsweise Zeitarbeitsfirmen, bei denen das Kundenunternehmen sehr weit vom Wohnort des Arbeitnehmers entfernt ist, sodass dieser einen langen Anfahrtsweg in Kauf nehmen muss. Manchmal kommt es auch vor, dass Arbeitnehmer in kurzen Abständen das Unternehmen wechseln müssen, weshalb sie keine Bindung zu Kollegen und Stammmitarbeitern aufbauen können.

Es gibt viele Gründe, weshalb sich ein Mitarbeiter in einer Zeitarbeitsfirma nicht wohlfühlen kann. Diese Gründe haben jedoch in aller Regel firmeninterne Ursachen und haben nichts mit dem Beschäftigungsmodell der Zeitarbeit an sich zu tun.

zeitarbeitsfirma schlechter ruf

Was ist die beste Zeitarbeitsfirma?

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Die Frage danach, welche die beste Zeitarbeitsfirma ist, lässt sich pauschal nicht beantworten. Letztendlich haben die meisten Zeitarbeitsfirmen ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile. Diese müssen für die Angestellten noch nicht einmal gleich sein – Arbeitsbedingungen, die für den einen Vorteil darstellen, können für einen anderen Arbeitnehmer durchaus ein Nachteil sein. Somit kann eine Zeitarbeitsfirma für den einen Arbeitnehmer genau richtig sein, während ein anderer Arbeitnehmer bei einer anderen Firma besser aufgehoben ist.

Wichtig ist deshalb einzig und allein, dass es sich bei der gewählten Zeitarbeitsfirma um eine seriöse Firma handelt, die allen Anforderungen an dieses Beschäftigungsmodell gerecht wird. Im Gesetz gibt es feste Regeln und Bedingungen, an die sich jede Zeitarbeitsfirma halten muss. Die Einhaltung dieser Gesetze wird darüber hinaus von der Agentur für Arbeit und anderen Institutionen regelmäßig überprüft. Auch die Gehälter richten sich häufig nach dem Tarif-Lohn der verschiedenen Branchen, sodass die meisten Zeitarbeitsfirmen auch diesem Anspruch gerecht werden.

Große Unterschiede bei Zeitarbeitsunternehmen

Gleichzeitig ist es jedoch nicht zu verleugnen, dass sich Zeitarbeitsfirmen voneinander unterscheiden und eine gute Zeitarbeitsfirma, in welcher sich die Mitarbeiter wohlfühlen, Gold wert ist. Denn auch wenn das Beschäftigungsmodell dasselbe ist, so unterscheiden sich die Arbeitsbedingungen zumindest auf zwischenmenschlicher Ebene voneinander. Wie bei jedem anderen Job auch, kann es beispielsweise vorkommen, dass der Chef aus Mitarbeitersicht ganz besonders freundlich oder eben weniger freundlich ist.

Neben den Gesetzmäßigkeiten gibt es natürlich auch eine große Varianz darin, wie der Vorgesetzte seine Mitarbeiter behandelt oder auch wie die Kollegen unter sich miteinander umgehen. Hierbei unterscheidet sich eine Zeitarbeitsfirma jedoch nicht von anderen Unternehmen. Denn egal, ob Zeitarbeitsfirma oder branchenspezifisches Unternehmen – Unterschiede in der Mitarbeiterzufriedenheit, die sich auf zwischenmenschliche Beziehungen oder ähnliche Komponenten des Arbeitslebens beziehen, gibt es immer und überall! Darüber hinaus bewerten wir auch solche Arbeitsbedingungen wiederum ganz unterschiedlich. Während der eine Arbeitnehmer beispielsweise sehr viel Wert auf eine lockere Arbeitsatmosphäre legt, so liebt es ein anderer Arbeitnehmer, wenn am Arbeitsplatz Disziplin und Ordnung herrscht. Da sich die Vorlieben und Ansprüche an den Arbeitsplatz also von Mensch zu Mensch maßgeblich unterscheiden, kann auch nicht pauschal gesagt werden, welche Zeitarbeitsfirma die Beste ist.

Unser Tipp: Nutzen Sie Bewertungsplattformen wie kununu.com, um sich einen Eindruck über die Zeitarbeitsfirma zu verschaffen. Nur seriöse Unternehmen, werden dort eine gute Bewertung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben.

Häufig gestellte Fragen zu Zeitarbeitsfirma

In welchem Verband sind die Zeitarbeitsfirmen organisiert?

zeitarbeitsfirmen verband igz 1

Die meisten Zeitarbeitsfirmen sind in einem oder mehreren Verbänden organisiert. Der wichtigste Verband ist hier der iGZ (Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen e.V.). Mit einer Mitgliedschaft in der iGZ schaffen Unternehmen Vertrauen – und zwar sowohl bei Kunden, als auch bei Mitarbeitern und Institutionen.

Eine Mitgliedschaft bei der iGZ wird als eine Art Gütesiegel verstanden. Das liegt daran, dass die iGZ seit über 20 Jahren für gute Zeitarbeit steht. Hier werden Werte wie Zuverlässigkeit, Fairness, Vertrauen, Seriosität und Respekt in einem sogenannten Ethik-Kodex verankert. Wer Mitglied bei der iGZ ist, der hat sich dazu verpflichtet, diesen Kodex zu befolgen. Darüber hinaus steht im Rahmen des iGZ eine unabhängige Kontakt- und Schlichtungsstelle zur Verfügung. Das bedeutet, dass den Zeitarbeitsfirmen bei jeglichen Problemen zwischen Arbeitgeber, Arbeitnehmer oder Kundenunternehmen eine Schlichtungsstelle beratend zur Seite steht.

Darüber hinaus werden Zeitarbeitsfirmen, Kunden oder Mitarbeiter aber nicht nur bei akut auftretenden Problemen oder Unstimmigkeiten beraten. Die iGZ bietet zudem nämlich auch noch andere Beratungsmöglichkeiten an, die von einer fundierten Beratungsleistung zum Arbeits- und Tarifrecht bis hin zu Hilfestellungen bei der Beantragung verschiedenster Erlaubnisse, wie z. B. der Arbeitnehmerüberlassungserlaubnis an sich oder Anträgen zum Arbeits- und Gesundheitsschutzes mit einschließt. Nicht zuletzt fördert die Mitgliedschaft in einem Verband wie der iGZ das Image der gesamten Branche. Leider wird Zeitarbeitsunternehmen manchmal ein schlechter Ruf zugeschrieben, was in der Regel unbegründet ist. Mit der iGZ können viele Vorurteile jedoch aus dem Weg geräumt werden, da eine Mitgliedschaft bei dieser Gemeinschaft ein bedeutsamer Hinweis darauf ist, dass es sich um eine seriöse Zeitarbeitsfirma handelt.

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