Warum die CO2-Emissionen trotz Home-Office zunehmen

Aktuell scheint es so, dass sich das Home-Office zukünftig, auch noch nach der Pandemie, weiterhin durchsetzen wird und dauerhaft bestehen bleibt. Aufgrund der Notwendigkeit der Kontaktreduzierung während der Pandemie, mussten Unternehmen agil auf die ständigen Änderungen bzw. Beschränkungen reagieren und entsprechende Lösungen finden. Dies ist auch in der Branche Zeitarbeit ersichtlich, denn auch hier gibt es aktuell offene Stellen im Finanz- und Controlling Bereich, die von zu Hause aus erledigt werden können. Aber was macht diese Entwicklung langfristig mit unserer Umwelt?

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Foto: tippapatt/stock.adobe.com

Kurzfristig positiv – Langfristig negativ

Der Pendelverkehr

Eine aktuelle Greenpeace-Studie (Büttner und Breitkreuz 2020) ergab, dass Forscher aufgrund des reduzierten Pendelverkehrs ein CO2 Emissionen Rückgang zwischen 5% und 18% erwarten. Hierbei wird von einem Home-Office-Anteil der Angestellten von 25-40% ausgegangen, dass daraus resultierend ein nicht unbedeutender Anteil ist. Der Autor der aktuellen Studie des ifo Instituts (Marz und Sen 2021), Dr. Waldemar Marz betrachtet jedoch nicht nur die Fahrt zur Arbeitsstätte, sondern zusätzlich das Verhalten und die ökonomischen Entscheidungen der Haushalte im Home-Office.

Fällt der tägliche Fahrweg zur Arbeitsstätte weg, liegt es nahe, dass einige Menschen einen Umzug in Betracht ziehen. Raus aus der teuren Innenstadt und damit verbunden an einzelnen Tagen längere Fahrwege in Kauf nehmen. Im Gegenzug ein Grundstück auf dem Land, mit billigerem Wohnraum.

Dabei spielen nicht nur die Fahrwege zur Arbeitsstätte eine Rolle, sondern auch alle anderen regelmäßig anfallenden Fahrten wie beispielsweise das Einkaufen, Arztbesuche, Kulturveranstaltungen oder auch die Fahrt zur Kindertagesstätte, die sonst direkt auf dem Weg zur Arbeit lag und damit verbunden kein extra Fahrweg notwendig war. Wird das Fahrzeug nur noch selten genutzt, sinkt der Anreiz sich ein energiesparendes Auto zu kaufen für einige Haushalte, aufgrund der teuren Anschaffung.

Home-Office Ausstattung und Energiebedarf

Um auch im Home-Office effizient arbeiten zu können, wird meist eine zusätzliche Hardwareausstattung benötigt. Bei der Nutzung eines Firmenlaptops ergeben sich 18 Kilogramm CO2 Emissionen pro Jahr. Betrachtet man beide Arbeitsplätze, den Firmenlaptop in der Arbeitsstätte, die zusätzliche Hardwareausstattung für das Home-Office, plus dem zusätzlichen Energiebedarf, steigen die CO2 Emissionen auf 307 Kilogramm jährlich.

Fazit

Auch wenn durch das Home-Office der Pendelverkehr enorm reduziert wird und damit verbunden CO 2 Emissionen zurückgehen, sind dennoch einige andere Einwirkungen zu betrachten, die langfristig negative Auswirkungen auf CO2 Emissionen haben.

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