Home-Office: Jobs, Pflicht, Anspruch, Corona, Steuerpauschale

Die Anzahl der Menschen, die im Home-Office tätig sind, hat sich seit dem Beginn der Corona-Pandemie nahezu verzehnfacht. Welche Regeln beim Home-Office gelten, ist vielen Menschen dabei jedoch nicht bewusst. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie rund um das Thema Home-Office wissen müssen. Darüber hinaus erhalten Sie zahlreiche Tipps, um die Arbeit im Home-Office möglichst angenehm und erfolgreich zu gestalten.

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Home-Office Jobs

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Sie suchen einen Job, der Ihnen die Möglichkeit bietet, von zu Hause aus zu arbeiten? Denn nicht alle Berufe und Tätigeiten eignen sich fürs Home-Office. Typische Home-Office Tätigkeiten sind:
Recherche: Sie können Projektinformationen sammeln und sich auch in Fachthemen vertiefen, die Ihnen in Ihrer täglichen Arbeit zugute kommen. Organisation von Projekten: In Ihren Präsentationen können Sie Projekte planen, auswerten und relevante Ergebnisse entsprechend bearbeiten. Konzepte entwickeln: Gerade die Ruhe und Flexibilität eines Homeoffice sorgt für mehr Gestaltungsspielraum. Weiterbildung: Homeoffice ist eine tolle Möglichkeit zur Weiterbildung. Das kann ein regelmäßiger Workshop oder eine Validierung der eigenen Bemühungen sein. Tätigkeiten aus dem Remote-Modus: Wenn Sie die Möglichkeit des Remote-Modus haben, können Sie Ihre Organisation und klassische Bürotätigkeiten ganz einfach in Ihr Home Office verlegen.

Jobbörse – Home-Office

In unserer Jobbörse haben wir zahlreiche offene Stellen. Wir bieten nicht nur Zeitarbeit, sondern immer häufiger die Direktvermittlung an. Kommen Sie gerne auf uns zu, damit wir den passenden Job für Sie finden. Da es in diesem Beitrag um Tätigkeiten im Home-Office geht, listen wir Ihnen hier nur Jobs, die Sie von zu Hause aus erledigen können. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.

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Home-Office: Häufig gestellte Fragen

Home-Office Pflicht: Ab wann und wie lange?

Die Bundesregierung hat entschieden, dass Arbeitgeber seit dem 24. November 2021 dazu verpflichtet sind, ihren Mitarbeitern die Arbeit im Home-Office zu ermöglichen, sofern es keine zwingenden betrieblichen Gründe gibt, die dagegen sprechen. Diese Pflicht gilt zunächst befristet bis zum 19. März 2022. Für Arbeitnehmer bedeutet dies gleichzeitig, dass sie einen Anspruch darauf haben, von zu Hause aus zu arbeiten. Entscheidend sind jedoch immer die betrieblichen Voraussetzungen, welche in manchen Fällen eine Anwesenheit am Arbeitsplatz erfordern können. Wie lange der Anspruch gültig ist, hängt von der Entscheidung des Bundesarbeitsministeriums ab. Hier wird derzeit noch diskutiert, ob die Regelung nach dem 19. März verlängert wird oder nicht.

Home-Office Corona: Welche Regeln gelten aktuell?

Wie im obigen Abschnitt beschrieben, sind Arbeitgeber dazu verpflichtet, das Home-Office zu ermöglichen, solange die betrieblichen Voraussetzungen dafür geschaffen sind. Alleine aus Angst dürfen Arbeitnehmer jedoch nicht zu Hause bleiben. Andersherum gilt auch, dass Arbeitnehmer gute Gründe vorweisen müssen, sofern sie nicht im Home-Office, sondern lieber im Betrieb arbeiten möchten. Suchen Sie hier bei Uneinigkeiten unbedingt das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten, um eine für alle Parteien passende Lösung zu finden.

Des Weiteren gilt die Regel, dass ein Vorgesetzter seine Mitarbeiter beim Verdacht auf eine Corona-Infektion sofort nach Hause schicken darf. In diesem Fall erhält der Arbeitnehmer jedoch die gesetzlich vereinbarte Lohnfortzahlung und darf nicht dazu gezwungen werden, die Arbeit im Home-Office fortzusetzen. Dies gilt jedoch nur, wenn beim Arbeitnehmer selbst der Verdacht auf eine Corona-Infektion vorliegt. Ist der Arbeitnehmer hingegen nur aufgrund einer Kontaktperson in häuslicher Quarantäne, so kann der Arbeitgeber die Aufgaben ins Home-Office übertragen, sodass der Arbeitnehmer seinem normalen Job nachgehen muss. Sollte es nicht möglich sein, die üblichen Tätigkeiten im Home-Office zu erledigen, so hat der Arbeitgeber zusätzlich ein Direktionsrecht und kann andere Aufgaben an den Arbeitnehmer übergeben, um dessen Arbeitskraft trotz der Quarantäne nutzen zu können.

Home-Office Pauschale für die Steuer

Die Arbeit im Home-Office hat zahlreiche Auswirkungen auf die Steuer. Für alle Arbeitstage, welche Sie ausschließlich im Home-Office verbringen, können Sie jeweils fünf Euro Werbungskosten angeben. Die Pendlerpauschale entfällt für diese Tage jedoch, da Sie nicht zur Arbeit fahren müssen. Darüber hinaus ist die Pauschale auf 600 € begrenzt, was einem Arbeitspensum von 120 Tagen Home-Office im Jahr entspricht. Diesen Höchstwert können Arbeitnehmer nicht überschreiten, auch wenn sie mehr als 120 Tage von zu Hause aus arbeiten.

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Darüber hinaus können Arbeitnehmer das Arbeitszimmer von der Steuer absetzen, sofern es sich hierbei um einen separaten Raum handelt. Wichtig ist dabei, dass es sich um ein abgetrenntes Zimmer handeln muss, welches ausschließlich zum Arbeiten genutzt wird. Ein Schreibtisch im Wohnzimmer ist für diese Regelung also nicht ausreichend.

Formen von Home-Office

Home-Office zählt offiziell in den Bereich der Telearbeit, bei der verschiedene Formen unterschieden werden:

(Tele-)Heimarbeit: Bei der ersten Form arbeiten die Mitarbeiter ausschließlich im Home-Office. Das bedeutet, dass der Arbeitgeber keinen Arbeitsplatz zur Verfügung stellt und das Home-Office einem Vollzeit-Arbeitsplatz entspricht.

Alternierende Telearbeit: Bei dieser Form handelt es sich um ein Modell, bei dem die Mitarbeiter teilweise im Home-Office und teilweise an einem vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellten Arbeitsplatz arbeiten. So führen sie beispielsweise alltägliche Aufgaben im Home-Office aus, während sie an anderen zuvor festgelegten Tagen oder zu bestimmten Terminen ins Büro kommen.

Mobile Telearbeit: Bei dieser Form von Telearbeit arbeiten die Mitarbeiter von unterwegs aus. Das bedeutet, dass sie entweder im Café, in der Bahn, im Auto, im Flugzeug oder anderen Örtlichkeiten arbeiten. In der Regel findet man diese Form im Consulting oder im Vertrieb.

Home-Office: Vorteile & Nachteile

Sowohl für Arbeitnehmer, als auch für Arbeitgeber bringt das Home-Office zahlreiche Vor-, aber auch Nachteile mit sich. Welche das sind, zeigt die folgende Übersicht:

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Vorteile im Home-Office

  • Zeitersparnis, da der Arbeitsweg entfällt
  • Kostenersparnis für Pendlerkosten und den Arbeitsplatz
  • Selbstbestimmtes und effizienteres Arbeiten
  • Flexible Zeiteinteilung
  • Ausdruck von Vertrauen
  • Vereinbarkeit von Familie und Beruf
  • Höhere Arbeitszufriedenheit
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Nachteile im Home-Office

  • Mehr Ablenkungen am Arbeitsplatz
  • Forderung von Selbstdisziplin
  • Höherer Organisationsaufwand
  • Soziale Isolation
  • Schwierige Arbeitszeitkontrolle
  • Trennung zwischen Berufs- und Privatleben wird erschwert
  • Weniger Aufmerksamkeit und somit auch Anerkennung vom Chef
  • Permanente Erreichbarkeit

Home-Office beantragen: Den Chef überzeugen

Auch wenn es derzeit gesetzlich festgelegt ist, dass Arbeitnehmer ihre Arbeit – sofern möglich – im Home-Office ausführen dürfen, muss der Chef diesem Modell letztendlich noch zustimmen. Mit den folgenden Argumenten können Sie Ihren Chef überzeugen:

  1. Machen Sie Ihren Chef darauf aufmerksam, dass er Geld gespart hat, sofern er Sie im Home-Office arbeiten lässt.
    So muss er Ihnen nicht permanent einen Arbeitsplatz zur Verfügung stellen und spart Bürokosten und Miete.
  2. Erklären Sie Ihrem Chef, dass Sie im Home-Office produktiver sind.
    Weisen Sie ihn außerdem darauf hin, dass Sie dadurch, dass der Arbeitsweg entfällt, zusätzliche Zeit gespart haben und somit noch effizienter arbeiten können.
  3. Nehmen Sie Ihrem Vorgesetzten die Angst vor einem Kontrollverlust.
    Viele Vorgesetzte lassen sich nur ungern auf Home-Office ein, da sie einen Kontrollverlust befürchten. Zeigen Sie Ihrem Chef, dass diese Sorge unbegründet ist und weisen Sie beispielsweise darauf hin, dass auch jetzt schon der Großteil der Kommunikation digital stattfindet.
  4. Schlagen Sie ein flexibles Modell vor.
    Bieten Sie Ihrem Vorgesetzten zunächst an, einen Teil der Arbeitszeit im Home-Office zu verbringen und den anderen Teil vor Ort zu sein. Damit erhält Ihr Vorgesetzter die notwendige Sicherheit, während Sie ihn davon überzeugen können, wie gut die Arbeit im Home-Office funktioniert.

Tipps für die Arbeit von Zuhause

Wenn Sie es geschafft haben, Ihren Chef vom Home-Office zu überzeugen, steht die nächste Herausforderung an. Denn nun gilt es, die Versprechungen auch einzuhalten und die Arbeit im Home-Office möglichst erfolgreich zu gestalten. Die folgenden Tipps und Tricks werden Ihnen dabei helfen.

1. Halten Sie sich an feste Arbeitszeiten

Eine der wichtigsten Aspekte und zugleich größten Herausforderungen im Home-Office ist es, sich an feste Arbeitszeiten zu halten. Sollten Sie bislang beispielsweise immer von 8:00 bis 17:00 Uhr gearbeitet haben, dann versuchen Sie diese Zeiten auch im Home-Office beizubehalten.

2. Vermeiden Sie Ablenkungen

Gerade im Home-Office ist das Risiko von Ablenkungen besonders groß. Wenn von zu Hause aus arbeiten, sollten Sie sich nicht von anfallenden Aufgaben oder Erledigungen ablenken lassen. Das bedeutet, dass Sie die Mittagspause beispielsweise nicht länger machen als vorgesehen und auch nicht zwischendurch mal eben die Spülmaschine ausräumen oder andere Tätigkeiten erledigen. Planen Sie dafür wie gewohnt die Zeiten vor und nach der Arbeit oder das Wochenende ein.

3. Bleiben Sie mit Kollegen in Kontakt

Um der sozialen Isolation vorzubeugen und zugleich ein Minimum an Fremdkontrolle zu schaffen, bleiben Sie mit Ihren Kollegen und im besten Fall natürlich auch mit Ihrem Vorgesetzten in Kontakt. Vereinbaren Sie beispielsweise für die Mittagspause einen Videocall mit Ihren Kollegen oder tauschen Sie sich häufiger über Nachrichten-Dienste aus.

4. Richten Sie sich ein Home-Office ein

Sofern Sie längere Zeit im Home-Office tätig sind, sollten Sie sich unbedingt ein Home-Office einrichten. Arbeiten Sie also nicht am Küchentisch, sondern besorgen Sie sich einen Schreibtisch und richten Sie diesen frei nach den eigenen Vorlieben ein.

5. Trennen Sie Arbeit und Privatleben strikt

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Durch die Einrichtung eines festen Arbeitsplatzes im Home-Office wird die Trennung zwischen Berufs- und Privatleben bereits leichter. Finden Sie für sich möglichst noch ein paar weitere Möglichkeiten, um die beiden Bereiche zu trennen. Dies können bestimmte Rituale, aber auch Gewohnheiten sein. Manche ziehen sich beispielsweise vor dem Arbeitsbeginn die Schuhe an, obwohl sie zu Hause sind. Wenn sie dann Feierabend haben, ziehen sie die Schuhe wieder aus. Andere greifen auf bestimmte Rituale zurück, indem sie beispielsweise eine bestimmte Kerze anzünden oder eine Hintergrundmusik laufen lassen, während sie ihrer Tätigkeit nachgehen. Somit gelingt ihnen eine gedankliche Trennung zwischen Arbeit und Freizeit. Finden Sie heraus, was für Sie am besten funktioniert.

Home-Office Ausstattung: Wie muss es aussehen?

Genau wie beim Arbeitsplatz im Büro spielt vor allem die Ergonomie Ihres Arbeitsplatzes eine zentrale Rolle. Investieren Sie unbedingt in einen guten Bürostuhl, um Ihre Gesundheit nicht zu gefährden. Darüber hinaus sollte der Arbeitsplatz gut beleuchtet sein und ausreichend Platz bieten, um einen guten Überblick über alle benötigten Unterlagen zu haben

Fazit

Nicht nur in Zeiten von Corona, sondern auch darüber hinaus bringt die Arbeit im Home-Office sowohl für Arbeitnehmer, als auch für Arbeitgeber zahlreiche Vor- und auch Nachteile mit sich. Mit den oben genannten Tipps kann die Heimarbeit dabei zum vollen Erfolg werden – probieren Sie einfach aus, was für Sie am besten funktioniert und besprechen Sie das Vorgehen mit Ihrem Chef, um aus diesem Arbeitsmodell das Beste herauszuholen.

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