Active Sourcing

In Zeiten des Fachkräftemangels reicht es für viele Unternehmen nicht mehr aus, offene Stellen auszuschreiben und dann darauf zu hoffen, dass sich passende Bewerber melden. Auch Initiativ-Bewerbungen kommen heutzutage nicht mehr von alleine, sodass die Personalbesetzung in vielen Unternehmen zu einer immer größer werdenden Herausforderung wird. Einem Personaler bleibt deshalb oft nichts anderes übrig, als sich selbst aktiv auf die Suche nach neuen Talenten zu machen.

Langfristig lohnt sich dieser Prozess, da auf diese Art und Weise oft die besten Mitarbeiter gewonnen werden. Ein Begriff, der hierbei immer wieder auftaucht, ist das sogenannte „Active Sourcing“. Damit ist im Prinzip genau diese Eigeninitiative vonseiten der Unternehmen gemeint, welche sich auf unterschiedliche Art und Weise äußern kann. Was Active Sourcing genau ist, für wen sich diese Methode eignet, wie sie umgesetzt wird und viele weitere Fragen werden in dem folgenden Beitrag beantwortet. Im Anschluss haben Sie nicht nur das nötige Wissen darüber, was Active Sourcing überhaupt ist und ob es für Sie geeignet ist, sondern auch gleich einen kleinen „Werkzeugkoffer“ mit wertvollen Strategien, Tipps und einem 5-Schritte-Plan, sodass Sie sofort loslegen können!

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Was ist Active Sourcing überhaupt?

Unter Active Sourcing versteht man bestimmte Maßnahmen und Strategien, die im Recruiting Prozess eingesetzt werden. Sie dienen aber nicht etwa dazu, aus einem Bewerberpool, welcher beispielsweise durch eine offene Stellenausschreibung entstanden ist, die passenden Kandidaten auszuwählen. Active Sourcing meint viel mehr, Kontakt zu potentiellen Kandidaten zu knüpfen, und zwar auch zu solchen, die aktuell gar nicht auf Jobsuche sind. Somit versuchen Recruiter, neue Talente zu entdecken, um potentielle Mitarbeiter ausfindig zu machen. Das Ziel ist es, zu einem späteren Zeitpunkt auf diese Kandidaten zurückzukommen und diese anzuschreiben, sobald eine passende Stelle im Unternehmen frei wird.

Die am häufigsten verwendete Methode ist hier Social Media. Die potentiellen Jobbewerber werden dort anhand ihrer Profile bei Facebook, LinkedIn, Xing und Co. ausfindig gemacht und im Anschluss kontaktiert. Konkret bedeutet das also, dass ein Personaler sich die Profile von potentiellen Mitarbeitern anschaut und dabei in erster Linie darauf achtet, ob diese aufgrund ihrer Kompetenzen, beruflichen Erfahrungen und Interessen zum Unternehmen passen könnten. Sofern dies der Fall ist, versucht der Personaler einen geschäftlichen Kontakt herzustellen.

Hin und wieder kann es auch sein, dass tatsächlich gerade eine Stelle im Unternehmen offen ist, die perfekt zu dem Kandidaten passt. Allerdings müssen Personaler hier aufpassen und bedenken, dass der Kandidat möglicherweise gar nicht auf Jobsuche ist. Deshalb sollte man dabei niemals „mit der Tür ins Haus fallen“, sondern den Kontakt langsam aufbauen.

Im Kern geht es also darum, zunächst einen ersten Kontakt herzustellen und diesen dann langfristig zu halten. Das Unternehmen erweitert oder erschafft sich damit einen eigenen Talentpool, von dem es langfristig profitieren kann. Sofern dann eine Stelle frei wird, kann das Unternehmen auf diesen Talentpool zurückgreifen und die dort vorhandenen Kontakte entsprechend anschreiben. Nicht zuletzt wird das Active Sourcing deshalb auch als Vorbereitung für das zukünftige Recruiting verstanden.

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Warum Active Sourcing?

Wer hoch qualifizierte Mitarbeiter haben möchte, die im besten Fall auch noch perfekt zum Unternehmen passen, der erzielt mit Active Sourcing wesentlich bessere Ergebnisse als mit der passiven Personalgewinnung. Beim proaktiven Rekrutieren haben Personaler mehr Kontrolle und eine schnellere Resonanz. Da beim Active Sourcing explizit und ohne Zeitdruck nach passenden Kandidaten gesucht wird, kann sich der daraus entstehende Talent-Pool sehen lassen.

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Personaler sparen sich viel Zeit

Die Recherche lässt sich zudem sehr individuell gestalten, woraufhin auch die Stellenanzeige angepasst werden kann. So können Recruiter den potentiellen Bewerbern ein perfekt zugeschnittenes Angebot unterbreiten und Mitarbeiter für sich gewinnen. Des Weiteren werden offene Stellen meistens schneller besetzt, sofern ein qualitativer Bewerberpool vorhanden ist. Ohne einen solchen Bewerberpool dauert der Prozess deutlich länger, da zunächst eine Stelle ausgeschrieben werden muss. Daraufhin erfolgt zunächst eine Wartezeit, in der man auf passende Bewerber hofft. Eingehende Bewerbungen müssen dann sortiert und mögliche Kandidaten zu Bewerbungsgesprächen eingeladen werden.

All dies dauert in der Regel mehrere Wochen, wohingegen man einen Kontakt, den man schon kennengelernt hat, wesentlich schneller rekrutieren kann. Zudem sparen sich Personaler viel Zeit, da sie keine unpassenden Bewerbungen sichten müssen, sondern direkt auf die vorhandenen Kandidaten zurückgreifen können. Dadurch wird auch das Risiko einer Fehleinstellung effektiv reduziert, da sich die beiden Parteien bereits kennen. Somit können sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer besser einschätzen, was sie bei einer möglichen Zusammenarbeit erwartet und somit bessere Entscheidungen treffen.

Für wen eignet sich Active Sourcing?

Die Methode des Active Sourcing eignet sich zunehmend für Unternehmen aus den verschiedensten Branchen. Laut einer Befragung rekrutieren insbesondere mittelständische Unternehmen ihre Bewerber mittels Active Sourcing. Laut dieser Studie nutzt rund ein Viertel der befragten Mittelständler eigene Talentpools oder persönliche Netzwerke. Des Weiteren sehen rund 70 % von 126 großen Unternehmen Social-Media-Kanäle im Recruiting-Prozess als besonders wertvoll an. Die Befragung ergab außerdem, dass viele Unternehmen die Methode häufig als Ergänzung zum klassischen Bewerbungsverfahren mittels Stellenanzeige ansehen. Unterschiede gibt es hier also lediglich hinsichtlich des Umfangs der Maßnahmen für Active Sourcing und für die einzelnen Methoden.

Doch nicht nur Unternehmen, sondern auch Bewerber finden zunehmend Gefallen an dieser Strategie. Die Befragung ergab, dass gut die Hälfte aller Kandidaten (51 %) es bevorzugt, von einem Unternehmen angesprochen zu werden, anstatt sich selbst auf eine Stellenanzeige zu bewerben. Ferner wünschen sich nur 18 % einen Anruf, während 75 % eine Kontaktaufnahme via E-Mail bevorzugen. Somit lohnt es sich für Unternehmen noch mehr, sich ein großes Netzwerk aufzubauen und die Bewerber direkt anzusprechen.

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Lohnt sich Active Sourcing für die Zeitarbeit?

Ob sich die Methode auch in der Zeitarbeit lohnt, hängt in erster Linie von der jeweiligen Branche ab. Eine gute Recherche und eine gezielte Direkte-Ansprache der Bewerber ist in der Regel mit hohem Zeitaufwand verbunden. Somit muss abgewogen werden, ob sich dieser Zeitaufwand wirtschaftlich rentiert oder nicht. In vielen Branchen, bei denen die Anforderungen an die Bewerber überschaubar sind, lohnt sich dieser Aufwand meistens nicht.

In Branchen, in denen hoch qualifizierte Fachkräfte gesucht werden, sieht es allerdings anders aus. Hier kann Active Sourcing eine sehr sinnvolle Investition sein, um geeignetes Personal zu rekrutieren. Unabhängig davon lohnt es sich jedoch für jede Branche, sich mit dem Prozess zumindest einmal auseinanderzusetzen und immer für den jeweiligen Einzelfall herauszuarbeiten, welche Maßnahmen in einem guten Kosten-Nutzen-Verhältnis stehen und umgesetzt werden können.

Wie wird Active Sourcing umgesetzt?

Active Sourcing basiert auf verschiedenen Methoden und Ansätzen. Wie weiter oben bereits erwähnt, findet Active Sourcing vermehrt auf den Social-Media-Kanälen statt. Hier haben insbesondere Xing, LinkedIn, Twitter und Facebook die Nase vorn. Neben den Online-Möglichkeiten gibt es aber auch noch die Option, sich offline ein attraktives Netzwerk aufzubauen. Hierfür eignen sich beispielsweise Berufsmessen, Hochschulmessen, Recruiting-Messen oder Seminare, Workshops sowie Weiterbildungen, auf denen potentielle Bewerber zu finden sind.

Dabei kann es mit etwas Glück sogar sein, dass der angesprochene Kandidat derzeit wirklich auf Jobsuche ist. Genau so kann es aber auch sein, dass sich dieser aktuell in einem festen Arbeitsverhältnis befindet, noch studiert oder ganz andere Lebenspläne hat. Da es beim Active Sourcing aber darum geht, Kontakte herzustellen und einen Talentpool anzulegen, ist der aktuelle Beschäftigungsstatus der jeweiligen Person zunächst zweitrangig. Das Ziel ist es also, eine gute Basis zu schaffen, um zu einem späteren Zeitpunkt darauf aufbauen zu können.

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Online-Strategien

Beim Online Active Sourcing haben Sie es besonders leicht, potentielle Kandidaten ausfindig zu machen und anzusprechen. Hier finden Sie schon auf dem Profil weitreichende Angaben, die Aufschluss darüber geben, ob der potentielle Kandidat für das Unternehmen geeignet sein könnte oder nicht. Darüber hinaus ist es hier besonders leicht, den Kontakt aufzunehmen. Somit können potentielle Kandidaten schnell ausfindig gemacht und in den Talentpool aufgenommen werden.

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Offline-Strategien

Offline-Strategien bringen den Nachteil mit sich, dass nicht alle Informationen auf den ersten Blick ersichtlich sind. So müssen die Personaler den möglichen Bewerbern hier zunächst einige Fragen stellen, um sich über die Fähigkeiten, Kompetenzen und Interessen zu informieren. Dies bietet jedoch auch den Vorteil, die möglichen Kandidaten direkt persönlich kennenzulernen. Beim Online-Recruiting bleibt immer ein gewisser Grad an Anonymität erhalten, was Offline nicht der Fall ist.

Campus-Recruiting

Neben den oben genannten Möglichkeiten, potentielle Kandidaten auf Messen, Seminaren und ähnlichen Veranstaltungen zu finden, gibt es noch die Möglichkeit des sogenannten „Campus-Recruitings“. Hier werden Studenten durch Praktika oder Studenten-Jobs noch vor ihrem Abschluss mit dem Unternehmen vertraut gemacht und somit gleich daran gebunden. Wenn die Zusammenarbeit gut funktioniert, können sie gleich vom Unternehmen übernommen werden.

Kandidaten begeistern und gewinnen

Wer nun aber denkt, per Copy-and-paste Kandidaten anschreiben zu können, der irrt sich. Active Sourcing erfordert einen hohen Zeitaufwand und detailgetreues Arbeiten. Machen Sie sich klar, dass die Bewerber nicht auf Jobsuche sind. Somit sollten Sie keinesfalls Bewerbungsunterlagen einfordern oder die potentiellen Kandidaten ins „Kreuzverhör“ nehmen. Nehmen Sie sich stattdessen Zeit, den möglichen Bewerber intensiv kennenzulernen und zeigen Sie echtes Interesse an seiner Person. Nur so generieren Sie langfristig einen attraktiven Talentpool für das Unternehmen.

Active Sourcing Methoden

Es gibt verschiedene Methoden, mit denen Active Sourcing umgesetzt werden kann. Die gängigsten werden im Folgenden kurz und übersichtlich dargestellt:

Talentpools

Der Begriff Talentpool ist hier bereits öfters aufgetaucht und meint nichts anderes als eine Datenbank aus Personen, die als Mitarbeiter für das jeweilige Unternehmen infrage kommen. Um einen Kandidaten in diesen Talentpool aufzunehmen, benötigt man die schriftliche Erlaubnis zur Datenspeicherung. Sobald das Unternehmen diese erfolgreich eingeholt hat, darf es diese Daten speichern und den Kontakt bei Personalbedarf anschreiben.

Referral Sourcing

Beim sogenannten Referenz Sourcing prüfen Recruiter die Beziehungen der aktuellen Mitarbeiter. Wörtlich übersetzt bedeutet der Begriff deshalb auch „Mitarbeiter-Empfehlung“. Dabei handelt es sich um eine effektive Recruiting-Strategie, da gute Mitarbeiter häufig Kontakt zu anderen Fachkräften haben, die ähnliche Qualifikationen mitbringen (beispielsweise durch die gemeinsame Arbeit in anderen Unternehmen oder noch aus den Campus-Zeiten).

Talent Mining

Talent Mining meint im Prinzip das Aufspüren von möglichen Talenten via komplexer Suchmaschinen-Befehle. Dafür gibt es bestimmte Parameter, die man einsetzen kann, um bei der Recherche effizientere Ergebnisse zu erzielen. Somit müssen Recruiter nicht bei null anfangen, sondern können ihre Suche gleich gezielt einschränken, um Zeit zu sparen.

CV Database Search

Bei CV Database Search handelt es sich um eine Suchmaschine, bei der Unternehmen Lebensläufe von potentiellen Kandidaten gegen einen Aufpreis finden können. Dieser Service wird von einigen Job-Suchmaschinen wie beispielsweise StepStone angeboten.

5 Schritte für Ihren Active Sourcing Start

Im Folgenden erhalten Sie einen 5-Schritte-Plan, welcher Ihnen dabei hilft, Active Sourcing effizient und so einfach wie möglich umzusetzen.

1. Wunschkandidaten definieren

Im ersten Schritt sollten Sie sich selber bewusst machen, wie der perfekte Kandidat aussieht. Denn nur, wer weiß, was er sucht, der kann es auch finden! Dieser Grundsatz gilt also auch bei der Personalauswahl. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass ein potentieller Kandidat all Ihre Kriterien erfüllen muss, um überhaupt infrage zu kommen. Vielmehr geht es darum, eine Art „Grundraster“ zu erschaffen, an welchem Sie sich bei der Suche orientieren können.

2. Sourcing-Kanäle auswählen

Im nächsten Schritt geht es dann darum, den richtigen Kanal auszuwählen. Hierfür haben Sie im ersten Schritt bereits gute Vorarbeit geleistet, da Sie Ihren Wunschkandidaten detailliert ausgearbeitet und beschrieben haben. Stellen Sie sich nun die Frage, auf welchen Kanälen sich dieser Kandidat am wahrscheinlichsten aufhält. Xing und LinkedIn eignen sich beispielsweise gut, um hoch qualifizierte Fachkräfte ausfindig zu machen. Wer hingegen nach jungen Talenten sucht, der hat auf sozialen Medien wie Facebook gute Chancen.

3. Die Kommunikation vorbereiten

Genau wie bei der Wahl des richtigen Sourcing-Kanals, so kommt es auch bei der Art der Kommunikation ganz auf die Eigenschaften des jeweiligen Wunschkandidaten an. Passen Sie Ihr Wording entsprechend der Zielgruppe an.

4. Die Suche vorbereiten

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Bevor es losgehen kann, müssen Sie nur noch die Suche entsprechend vorbereiten. Prüfen Sie Keywords hinsichtlich der Trefferquote im Netz und durchforsten Sie Jobportale. Wenn Sie einen guten Überblick haben, welche Portale, Suchmaschinen und Keywords gut funktionieren, können Sie loslegen. Definieren Sie im Vorfeld auch die geplante Dauer oder die mögliche Anzahl der angeschriebenen Personen. Diesen Wert sollten Sie davon abhängig machen, wie viel Zeit Sie für die Recruiting-Maßnahme investieren möchten und wie viel Kapazität Sie für einen intensiven Austausch bereitstellen können. Gerade zu Beginn lässt es sich nur schwer einschätzen, ob und wie viele Antworten kommen und wie intensiv der Austausch mit den jeweiligen Personen im Nachhinein ist. Bevor Sie das Risiko eingehen, möglichen potentiellen Bewerbern nicht gerecht zu werden (da Sie beispielsweise aufgrund von mangelnden zeitlichen Kapazitäten nur sehr verspätet antworten können), dann schreiben Sie zu Beginn lieber nur wenige Personen an und nehmen sich ausreichend Zeit, um diese kennenzulernen.

5. Den passenden Kandidaten finden

Den passenden Kandidaten finden Sie jedoch nicht nur, in dem Sie sich mit ihm austauschen. Nehmen Sie sich Zeit, um vor dem Anschreiben, aber auch nach und während der Kontaktaufnahme aktiv zu verfolgen, wie sich der jeweilige Kandidat online bewegt und welchen Aktivitäten er nachgeht. Somit fällt es Ihnen bei der Kontaktaufnahme auch leichter, auf die jeweilige Person einzugehen.

Active Sourcing Kanäle

Eine Studie aus dem Jahr 2018 hat gezeigt, dass der eigene Talentpool der wichtigste Sourcing-Kanal für Unternehmen ist. Fast ein Viertel aller Arbeitgeber sucht bei einer freien Stelle zunächst in der eigenen Datenbank nach passenden Kandidaten. 17,2 % besuchen berufsbezogene Events für Studierende und Absolventen, um dort nach möglichen Talenten Ausschau zu halten.

Des Weiteren geht aus der Studie hervor, dass Unternehmen, welche eine Social-Media-Strategie verfolgen, beim Recruiting nahezu doppelt so erfolgreich sind wie jene, welche Social Media für die Personalauswahl noch nicht nutzen. Trotz dieser Erkenntnis hat bislang jedoch nur ein Fünftel der Unternehmen eine Social-Media-Strategie etabliert und umgesetzt, was sich in Zukunft jedoch ändern könnte. Der am häufigsten genutzte Social-Media-Kanal ist hier mit einer Nutzung von 17,4 % aller Unternehmen Xing. Danach folgen LinkedIn (4,5%), Facebook (4,4 %) und Twitter (4,4%). Aus der Sicht der Bewerber sind Xing und LinkedIn die attraktivsten Social-Media-Kanäle für potentielle Stellenangebote. Rund 40 % aller Bewerber sind auf Xing unterwegs und 23,5 % halten auf LinkedIn Ausschau nach interessanten Jobangeboten.

Studien, Zahlen, Daten: Erfolgreich mit Active Sourcing

Die messbaren Ergebnisse von Active Sourcing sind im Allgemeinen sehr erfolgsversprechend. Laut einer Befragung im Mai 2019 wurde jede zehnte Stelle mithilfe von Active Sourcing besetzt. Wie oben bereits erwähnt nutzt rund ein Fünftel aller Unternehmen zumindest in Teilen die Methode des Active Sourcing. 7,1 % der Unternehmen beschränkt sich bei der Personalauswahl sogar einzig und allein auf diese Strategie.

In 20 % aller Fälle erhalten Unternehmen auf eine direkte Ansprache eine positive Rückmeldung. Ein Fünftel der Unternehmen erhält dagegen eine negative. Des Weiteren nutzen rund Dreiviertel aller potentiellen Kandidaten berufliche Netzwerke wie Xing, LinkedIn und Co., um von Unternehmen gefunden zu werden.

Nicht zuletzt ergab die Umfrage auch, dass nur 10 % der Fachkräfte nicht an einem Jobwechsel interessiert sind. Somit haben Unternehmen hervorragende Chancen, gute Mitarbeiter für Ihr Unternehmen zu begeistern. Diese These wird auch durch das Ergebnis gestützt, dass 18 % der Befragten angaben, schon mal ihren Job gewechselt zu haben, ohne zuvor aktiv auf der Suche gewesen zu sein.

Active Sourcing & DSGVO: Das müssen Sie in puncto Datenschutz beachten

Auch beim Active Sourcing müssen die gesetzlichen Datenschutzrichtlinien beachtet werden. Eine Recruiting-Methode ist laut der DSGVO zulässig, sofern die Verarbeitung der Daten berechtigten Interessen dient. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn Personaler öffentliche Profile in Karrierenetzwerken zur Recherche potentieller Kandidaten nutzen. Um einen potentiellen Kandidaten in den eigenen Talentpool aufzunehmen, benötigt der Personaler dann die Einwilligung des Kandidaten. Weiterhin sind die datenschutzrechtlichen Grundprinzipien zu jeder Zeit einzuhalten.

Abgrenzung: Passive Sourcing

Beim Passive Sourcing handelt es sich nicht um eine einzelne Maßnahme, sondern vielmehr um ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Das Ziel von Passive Sourcing ist es, das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber darzustellen und Aufmerksamkeit zu generieren. Potentielle Kandidaten werden hierbei also nicht direkt angesprochen. Vielmehr geht es darum, ihre Aufmerksamkeit zu erhalten, in dem sich das Unternehmen entsprechend am Markt positioniert. Auch hier können automatisierte Strategien, wie beispielsweise das Schalten von Werbebannern in Betracht gezogen werden.

Langfristig funktioniert diese Methode vor allem dann, wenn verschiedene Maßnahmen miteinander kombiniert werden. Hierzu zählt auch, eine möglichst ansprechende Webseite zu haben, auf der sich potentielle Kandidaten schnell zurechtfinden. Geben Sie der Zielgruppe, welche durch solche oder andere Maßnahmen auf Sie aufmerksam werden, die Chance, sich initiativ zu bewerben. Hinterlegen Sie dafür beispielsweise Informationen auf der Website, an wen potentielle Kandidaten sich wenden können, wenn Sie Interesse an einem Job haben.

Ferner zählen auch Arbeitgeber-Bewertungsportale zum Passive Sourcing mit dazu. So können Sie beispielsweise Ihre Mitarbeiter regelmäßig darum bitten, das Unternehmen online zu bewerten und die eigenen Erfahrungen mit anderen Menschen zu teilen. Das erhöht das Vertrauen ins Unternehmen, was gerade in Zeiten der großen Konkurrenz ein wichtiger Faktor ist.

Damit Passive Sourcing funktioniert, ist es wichtig, die Employer-Brand kontinuierlich zu stärken und verschiedene Strategien zu nutzen. Die übergeordneten Methoden des Active und Passive Sourcings können dabei zudem auch parallel nebeneinander genutzt werden, was vor allem in großen und mittelständischen Unternehmen von großem Nutzen sein kann.

Die richtige Ansprache beim Active Sourcing

Neben der richtigen Positionierung hat natürlich die Art der Ansprache des Bewerbers einen entscheidenden Einfluss darauf, ob ein Kontakt aufgebaut wird oder nicht. Wie weiter oben bereits erklärt, ist es dabei in erster Linie wichtig, sich auf die jeweilige Zielgruppe einzustellen und das Wording dementsprechend anzupassen. Daneben gibt es aber noch einige Regeln, die pauschal gültig sind und Ihre Chancen beide Direktansprache erhöhen. Dazu zählt beispielsweise die richtige Formulierung des Betreffs in einer E-Mail-Nachricht. Studien haben belegt, dass die Wahrscheinlichkeit für das Öffnen einer E-Mail umso höher ist, je kürzer die Betreffzeile ist.

Versuchen Sie also in wenigen Worten Neugier zu erwecken, ohne dabei aufdringlich zu sein. Versetzen Sie sich gedanklich in Ihre Zielgruppe und überlegen Sie, welche Betreffzeile für die Zielgruppe relevant erscheinen könnte. Versuchen Sie zudem einen Wert für den Kandidaten zu schaffen und diesen im besten Fall sogar emotional anzusprechen. Dies gilt aber nicht nur für die Betreffzeile einer E-Mail, sondern auch für den Fließtext. Versuchen Sie auch hier möglichst schnell auf den Punkt zu kommen und den Kandidaten nicht gleich zu Beginn mit zu vielen Informationen oder Fragen zu „überrumpeln“.

Besonders hilfreich ist es, wenn Sie in Ihrem Text Parallelen zwischen Ihrem Unternehmen und dem Kandidaten aufzeigen, um Interesse zu wecken. Gehen Sie dabei unbedingt auf die individuellen Eigenschaften der Person ein, sofern Sie diese im Vorhinein recherchiert haben.

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